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Michael Braun, Tagesspiegel / 01.06.2022

„Ein derart wirkungsmächtiges politisches Gedicht ist schon lange nicht mehr geschrieben worden.“ „Es sind Gedichte, die manchmal narrativ, dann wieder lakonisch und lapidar daherkommen, poetische Parabeln von Gewaltverhältnissen, die sich gerade in der Gegenwart des Ukraine-Krieges verdichten, aber auch die imperialistischen Traditionen des Westens meinen. Zwischen die Gedichte sind Zeichen der Gebärdensprache gesetzt, wie meditative Momente des Atemholens.“ „Die Hoffnung seiner Gedichte, so hat Kaminsky in einem Interview erklärt, bestehe darin, dem Leser Illusionen auszutreiben und ihm zu helfen, „seine eigene Komplizenschaft zu erkennen“. Seine Ästhetik des Widerstands verfügt über viele Falltüren.“ „Der Lyrikerin und Erzählerin Anja Kampmann ist es zu verdanken, dass nun endlich „Deaf Republic“ in einer sorgsamen deutschen Übertragung vorliegt, die das zyklisch gebaute, als eine Folge von Theaterszenen komponierte Poem nicht auf politische Eindeutigkeit verkürzt, sondern die Ambivalenzen und Doppelbödigkeiten der Verse bewahrt.“