«Die Wut ist ein heller Stern» hat etwas Kunstvoll-Hybrides. Das Buch ist in einer hochmusikalischen Sprache geschrieben.
Die statische Sprache und die Dynamik der Ereignisse ergänzen sich zu fast filmischen Bildern. Man meint, alles ganz genau vor sich zu sehen. Das Nachtleben von Hamburg, das verkommene Gängeviertel, die Kanäle durch die Stadt, auf denen die Lastkähne liegen.
Unverständlicherweise ist Anja Kampmann nicht auf der Longlist des Deutschen Buchpreises. Denn ihr Roman schafft, neben seiner Sozialkritik der Ausbeutung, auch eine grosse kulturelle Transformationsmetapher: Auf der Bühne der flirrenden Sensationen werden die Lichter gelöscht. Man trägt Dirndl, und Spass heisst jetzt Allotria.“